Weiterbildungen sind nicht erst seit Corona wichtig geworden, doch die Notwendigkeit, Mitarbeitende zu entwickeln wurde spätestens mit der Digitalisierung deutlich.
Dass jedoch viele Seminare (man spricht sogar von 80%) ihren nachhaltigen Effekt vermissen, ist in der Branche längst bekannt.
Warum sind so wenige Weiterbildungsformate nachhaltig?
Ein Versuch der Erklärung:
Ich erlebe viele Teilnehmenden, die gar nicht wissen, warum sie eigentlich da sind. Man hat sie geschickt oder es ist einfach Standard, dass man als Führungskraft ein Seminar besucht. Mit ihren eigenen Störken und Schwachen haben sie sich aber bisher nie bis wenig auseinander gesetzt. So wissen sie gar nicht, mit welchem Ziel sie in der Weiterbildung sind. Daher sind ihnen ihre Lernziele und Bedarfe gar nicht klar, und sie sitzen im Raum und lernen ‚auf Halde‘.
Ein weiteres Phänomen sind referierende Trainer:innen und Dozent:innen, die nach wie vor ihr (meistens sehr umfangreiches) Wissen in die Lerngruppen kippen, in dem sie läge und viele PowerPoint Folien füllen und bis zur Ermüdung referieren. Wenig Gedanken machen sie sich über Lernpsychologie, Lernstrategien, Abwechslung in Methoden und Medien.
Viele Weiterbildungen werden als Allheilmittel betrachtet. Gern werden in 1 - 2 Tagen Teilnehmende mit Impulsen und Methoden vollgestopft und es wird gehofft, dass sie hinterher ‚besser‘ sind. Da Lernen aber eine Veränderung (des Verhaltens) ist, braucht das auch Zeit. Modulreihen oder Learningnuggets sind hier schon ein Versuch, dem entgegen zu wirken, aber ich glaube, ohne eine langfristige Begleitung in die Praxis und Unterstützung der Rahmenbedingungen durch Vorgesetzte und Strukturen sind die Versuche, sich oder etwas zu ändern, wenig erfolgreich.
Lernkultur in Unternehmen beutetet häufig: wir holen eine:n Expert:in und die:der wird schon alles machen und Wissen mitbringen. Es fehlt an Eigenverantwortung für die eigene Entwicklung, und der Zugang zu sich und seinen Fähigkeiten. Ähnlich zeigt sich das bei eigenverantwortlichen Lernstrategien, dich in meinen Trainings häufig zugrunde lege. Ich biete kuratiertes Material und gehirngerechte Methoden an, um den Lernenden zu ermöglichen, sich neues Wissen selbständig zu erarbeiten. Das ist oft neu für die Teilnehmenden und überfordert auch manche. Es braucht Kompetenzen, die bislang wenig im System Schule und noch weniger in Organisationen gefördert wurden.
Nun ist es mir wichtig, nicht anzuklagen.
Ich möchte Lösungen schaffen, einen Diskurs fördern, sensibilisieren und auch Lernkulturen weiter entwickeln.
Meine Angebote richten sich an Personalentwickler:innen und Lehrende, genauso wie an Menschen, die sich dafür interessieren, ihr Wissen an andere weiter zu geben.
Ich begleite und unterstütze dabei, die eigenen Angebote neu zu denken und moderne Lerntheorien bei der Entwicklung mit einzubeziehen.
Ich freue mich auf einen guten Austausch, auf viele Weiterbildungsformate und neugierige, offene Menschen.
Kommentar schreiben