Was mich an meiner aktiven Zeit im Personalbüro am meisten gestört hat?
Die lange Warteschlange vor meinem Büro. Nicht, weil ich es unmöglich fand, dass dort alle warteten, um mir unendlich viele Fragen zu stellen. Sondern weil das nicht
meiner Vorstellung von guter Personalarbeit war. Ich fühlte mich wie am Fließband, ich konnte niemandem richtig gerecht werden, hatte immer das Gefühl, jeden einfach abzufertigen. Ich war vor
allem unglücklich mit mir selbst. Ich war überfordert und unendlich wütend.
Kennt ihr? Das tut mir leid. Nun könnte ich euch natürlich raten, den gleichen Weg wie ich zu gehen. In die freiberufliche Tätigkeit, in ein selbstgewähltes und
bewusst anderes Arbeitsleben. Aber das möchte ich gar nicht. Obwohl ich sehr liebe was ich tue. Ich bin wieder glücklich und ausgeglichen. Ich habe wieder das Gefühl, etwas zu bewirken und
beizutragen. Aber ich bin ganz sicher, es gibt noch andere Wege.
Was könnt ihr als kleines Rad einer ganzen Organisation beitragen?
Egal, wie groß Eure Organisation ist, kann jeder von euch etwas bewirken.
Aber dafür müsst ihr etwas tun. Ihr müsst euch bewegen und beweglich bleiben.
Was meine ich damit? Das ist mein Tipp Nummer 1.
Ich meine den Tellerrand. (Wer meinen letzten Post kennt, weiß, was ich meine.) Genauer gesagt, den Blick über den oft besprochenen Tellerrand. Lest Ihr? Bildet Ihr
euch regelmäßig weiter? Schaut ihr euch nach den aktuellsten Trends um? Wisst ihr, was die Mitbewerber im HR machen? Nein? Dann wird es Zeit. Denn woher wollt ihr denn wissen, wohin die Reise
geht? Woher wisst ihr, was eure Organisation denn wirklich braucht? Ich sprach gerade mit Studenten, die tatsächlich immer noch lernen, dass Bonus- Systeme wichtig sind. Die stolz darauf sind,
diese kürzlich in ihrem Unternehmen (Duales Studium, der Praxispartner zahlt das Masterstudium) eingeführt zu haben. (Zu Boni habe ich schon mal einen Artikel geschrieben, schaut gern mal rein)
Das ist nicht meine Vorstellung von Entwicklung. Ich habe die Studenten gefragt, wo sie sich denn weiterbilden, also mal abgesehen von den Vorlesungen, von den Skripten, die sie lesen. Von
manchen kam die Antwort: "Da liegen Zeitschriften bei uns aus.. aber leider liest die keiner. Wir kommen einfach nicht dazu."
Schade.
Ich lese diverse Fachzeitschriften, Blogartikel, höre Podcasts und lese Social Media von anderen Kollegen und Organsationen. Ich bin immer neugierig, und sauge alles
in mich auf, was ich finden kann. Das ist auch nicht immer gut, oder mega spannend. Aber es hält mich wach. Und beweglich.
Liebe HR- Kollegen, ich empfehle euch, bleibt wachsam. Schaut euch um und lest. Seid wie ein Schwamm und lernt. Das bringt euch schon den ersten Schritt weiter.
Versprochen.
Im nächsten Blogartikel geht es darum, wie ihr eure Strukturen stricken könnt, damit ihr nicht in Arbeit absauft. Und was das Pareto- Prinzip damit zu tun
hat.
Eure Kristin.
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